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# Stellungnahme der FS Informatik TU Dortmund zu ILTIS Sehr geehrte Damen und Herren! Herr Zeume trat an uns als Fachschaft heran und bat um eine Stellungsnahme, wie wir Studierenden ILTIS wahrgenommen haben. Dieser Bitte kommen wir gerne nach. Vor 2020 hieß "Lehre mit Online-Mitteln" meist, dass PDFs über eine Platform wie Moodle zur Verfügung gestellt wurden. Ab und zu gab es mal ein Video. Wenn man ganz viel Glück hatte, verlinkten die Verantwortlichen ein interaktives Tool einer amerikanischen Universität, mit dem man mal Fälle simulieren konnte. Native Online-Lehre gab es eigentlich auch in der Informatik nicht. Die gute Ausnahme ist Logik mit ILTIS. ILTIS erfüllt (in unseren Augen) viele Anforderungen die ein echtes Online-Lerntool erfüllen sollte. Parallel zum Vorlesungsverlauf sind online Themenblöcke mit theoretischen Material und diversen, interaktiven Selbsttests verfügbar. Bei der heutigen Lehrsituation an der TU Dortmund müssen wir es leider loben, dass selbst der theoretische Teil nicht als PDF, sondern als schnell ladendes, an die Bildschirmgröße angepasstes HTML/CSS zur Verfügung gestellt wird. Die Übungen sind an den inhaltlich passenden Stellen eingebunden, können meist zügig bearbeitet werden und liefern sinnvolles Feedback: Warum ist eine Antwort richtig, was ist falsch. Dieses umfangreiche Feedback ist besonders bei der Wiederholung vor Klausuren wichtig, wenn man nicht mehr "mal eben" nachfragen kann, ob eine Antwort richtig oder warum sie falsch war. Das beschränkt sich nicht auf einfache Multiple-Choice-Abfragen, sondern bildet echte, komplexere Aufgabensituationen, wie man sie auch in einer Klausur finden könnte, ab. ILTIS ist, besonders in der jetzigen Situation, ein Paradebeispiel, wie man Online-Lehre gut umsetzt und physische Lehre unterstützt. So in der Art würden wir uns auch Projekte in anderen Themenbereichen wünschen. Das ILTIS da so eine Ausnahme ist, ist schade, aber auch verständlich. Es kostet halt etwas mehr Aufwand, die sonst statischen Inhalte interaktiv zu machen, Aufgaben und Lösungstests zu erstellen und sinnvoll darzustellen. Mitarbeiter der Lehrstühle sind haben oftmals nicht viel Zeit, neben ihrer normalen Lehr- und Forschungstätigkeit an solchen Projekten zu arbeiten. Die dedizierte Finanzierung solcher Arbeit, die an der TU Dortmund durch Qualitätsverbesserungsmittel erfolgte, ermöglicht es erst, solche Leuchtturmprojekte für die Studierendenschaft nutzbar zu machen und zu erhalten. Wir haben ausschließlich positives Feedback von den Studierenden erhalten, die ILTIS genutzt haben. Es wäre eine Schande, wenn es am Geld scheitern würde, dieses Projekt weiter voran zu treiben. Einen einzigen Kritikpunkt möchten wir dennoch mitgeben: Es ist schade, dass ILTIS nicht OpenSource ist. Wir sind uns sicher, dass andere Lehrveranstaltungen davon profitieren könnten, die grundliegende Architektur zu übernehmen und mit ihren eigenen Inhalten zu füllen. Oder Studierende (z.B. die der Informatik), die kleine Verbesserungen oder Korrekturen schnell einreichen könnten.